Nach langen Verhandlungen ist die Zitterpartie für die Geldgeber beendet. Ein privater Investor zahlt 2,1 Millionen. Die Verbindlichkeiten werden beglichen.
Nach vielen Monaten der Sorge, endlich ein freudiger Tag für die Kapitalanleger beim PT Energiefonds: Die zur PT Firmengruppe gehörende Solaranlage Stierberg in Bad Dürrheim gehört jetzt einem neuen Investor. Damit ist jetzt eine Insolvenz der Anlage abgewendet und die Geldgeber bekommen wenigstens einen Teil ihrer Einzahlungen zurück. Bekanntlich stand der Solarfonds seit langer Zeit auf der Kippe. Die versprochenen Ausschüttungen an die Kapitalanleger kamen nur sporadisch an oder blieben sogar ganz aus. Neben der Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau in Villingen, die als Kreditgeber das Projekt finanzierte, warteten auch das Finanzamt, der Steuerberater und ein paar kleinere Gläubiger auf ihr Geld.
Verluste gemacht
Wegen des schlechten Zustands seiner Anlage direkt beim Autobahnkreuz Bad Dürrheim konnte der Geschäftsführer, der seinen Verwaltungssitz am Schwenninger Steinkirchring hat, die versprochenen Strommengen nicht erzeugen und schrieb daher Verluste. Um die Lage zu retten, hat sich die Münchner Finanzberatungsfirma Sarbery Capital in das Geschäft eingeschaltet und nach einem potenten Käufer für die Anlage Ausschau gehalten.
Investor will anonym bleiben
Wie Jan Rietzschel, Geschäftsführer und Gesellschafter von Sarbery Capital, gestern gegenüber der NECKARQUELLE sagte, ist der Käufer ein privater Investor, der aber nicht genannt werden will. Der wohlhabende Mann beteiligt sich seit geraumer Zeit anonym an Projekten für erneuerbare Energie. Trotz des schlechten Zustands der Dürrheimer Anlage habe er mit 2,1 Millionen Euro einen „im Marktvergleich hohen Preis“ gezahlt, freute sich Sarbery-Geschäftsführer Jan Rietzschel.
Das Geschäft war nicht einfach. Seit letzten Herbst haben Rietzschel und seine Finanzexperten verhandelt. Zuletzt, als die gute Lösung schon in Reichweite war, gab es noch Schwierigkeiten mit der starren Haltung der Volksbank Schwarzwald-Baar-Hegau in Villingen. Die war bis vor kurzem nur zu einem „kleinen Kapitalschnitt“ bereit, wie Rietzschel bedauerte. Umso größer ist aber jetzt die Freude, dass sich die Villinger Volksbanker offenbar bewegt haben und auf einen Teil ihrer Forderungen verzichteten. Dies sei natürlich auch im Sinne der Kommanditisten.
Bei Insolvenz wäre alles verloren
Denn für die Kleinanleger wäre eine Insolvenz eine mittlere Katastrophe geworden. Nicht nur ihre Anteile wären unwiederbringlich verloren, sondern ein Insolventverwalter hätte auch die in den letzten Jahren ausbezahlten Ausschüttungen zurückfordern können.
Durch den Verkauf der Solaranlage konnte dieses ganze Szenario verhindert werden. Jetzt nimmt alles seinen Lauf. Der Fondsgeschäftsführer muss nun seine bisherigen Anteilseigner über die neuen Besitzverhältnisse informieren. Mit dem Kaufpreis werden die Forderungen der Volksbank, des Finanzamtes und der kleineren Gläubiger beglichen. Für die Anteilseigner rechnet Jan Rietzschel damit, dass sie noch im Sommer ausbezahlt werden.
Fonds wird geschlossen
Der interne Zeitplan von Sarbery Capital sieht vor, dass bis Ende des Jahres alles abgewickelt ist und der PT Energiefonds geschlossen werden kann. Die leidgeprüften Anteilseigner, die mit ihrem Engagement in die Solaranlage etwas Gutes für die Umwelt und die Rendite tun wollten, können dies alles von nun an ganz entspannt verfolgen – ihr Geld ist ihnen sicher.
Quelle: https://de.linkedin.com/pulse/pt-energiefonds-solaranlage-verkauft-berthold-merkle
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