Im Rahmen der Phasen im Lebenszyklus eines Unternehmens schließt sich die Wachstumsphase oder Expansionsphase an die Gründungsphase an. Sie wird nochmals unterteilt in die erste Wachstumsphase und die Überbrückungsphase.
In der ersten Wachstumsphase dringt das junge Unternehmen mit seinen Produkten, die bereits Umsätze erzielen, auf eine rasche Marktdurchdringung zur Sicherstellung des wirtschaftlichen Erfolgs. In der Überbrückungsphase dagegen wird eine Entscheidung für eine weitreichendere Expansion getroffen. Das kann eine Diversifikation, der Ausbau des Vertriebssystems oder die Expansion ins Ausland sein. Eine mögliche Ursache für die Notwendigkeit dieses Schrittes kann in dem Eintritt von Konkurrenten in die vom Unternehmen beherrschte Marktnische, geänderte gesetzliche Rahmenbedingungen oder technologische Entwicklungen sein.
Während das Eigenkapital der Unternehmen in der Wachstumsphase zwar den laufenden Geschäftsbetrieb sichert, reicht es jedoch nicht für eine Expansion. Die dafür benötigten Mittel werden Wachstumskapital (engl. Growth Capital) genannt und zumeist extern eingeworben. Aufgrund des bereits erfolgten Markteintritts des Unternehmens ist das Risiko für Kapitalgeber von Wachstumskapital im Vergleich zu früheren Unternehmensphasen geringer, was im Rahmen von Fremdmitteln zu niedrigeren Zinssätzen und bei Eigenmitteln zu höheren Preisen führt.
Während das Kapital in der ersten Wachstumsphase zumeist in Form von Eigenkapital oder Mezzaninekapital über Investoren den Unternehmen bereitgestellt wird, ist in der expansiven Überbrückungsphase häufig Kapital über den Börsengang gesucht. Hierfür benötigt das Unternehmen dann eine Brückenfinanzierung (englisch bridge financing), bis die erwarteten Erlöse aus dem Börsengang eintreffen.
Die Finanzierer in der Wachstumsphase sind häufig alternative, bankenunabhängige Finanzpartner, da Finanzierungen durch Venture-Capital oder Kreditinstitute häufig eingeschränkt oder die Konditionen oft ungeeignet sind.
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