Private Equity: 2018 wird erneut ein Topjahr
Im Jahr 2017 wurden insgesamt über 19 Milliarden Euro in deutsche Unternehmen investiert – damit steht das vergangene Jahr in der Geschichte des Private Equity auf dem zweiten Rang. Die Firmen unseres Landes sind offenbar gefragt wie nie bei den Finanzinvestoren. 210 Transaktionen haben die Beteiligungsgesellschaften in den letzten 12 Monaten gezählt, wie eine Analyse des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY gerade ergab.
Auffallend waren einige Megadeals, sie waren verantwortlich für das enorme Handelsvolumen im 2. Halbjahr. Mit fast 14 Milliarden Euro entfiel nämlich ein großer Anteil der ausgegebenen Gelder auf die zweiten sechs Monate. Beim Gesamtvolumen war lediglich im Jahr 2016 ein höherer Betrag von knapp 21 Milliarden festzustellen. Es scheint, als sollte sich im Segment Private Equity in 2018 also noch Raum für Wachstum ergeben. Dennoch ist das bisherige Spitzenvolumen von 30 Milliarden Euro aus dem Jahr 2007 vor der Finanzkrise noch nicht erreicht.
Das hohe Handelsvolumen im zweiten Halbjahr war vor allem durch vier Megatransaktionen begründet. Sie machten jeweils rund eine Milliarde Euro aus. Der Gesamtwert dieser Großtransaktionen lag bei über zehn Milliarden Euro, wobei die große Lücke zwischen den ersten sechs Monaten und den zweiten sechs Monaten des Jahres auffiel. Das Volumen von über 12 Milliarden Euro an Exitwerten bewegte sich in ähnlicher Nähe wie im ersten Halbjahr 2013. Die Menge der Transaktionen lag am Ende etwas unter dem Niveau von 2016. Im ersten Halbjahr waren 47 Exits zu verzeichnen, im zweiten Halbjahr 61 Unterzeichnungen, wodurch das Gesamtvolumen etwas unter der Menge von 2016 mit 113 Exits lag.
Weiter bestimmend bleiben im Bereich Private Equity die Secondary Buyouts. Das sind die Verkäufe an weitere Investoren. In 2017 wurden 52 Transaktionen gezählt, damit kam es zu einem neuen Rekord. Nach Volumen lag der Betrag mit 7,5 Milliarden Euro sogar etwas über der Summe von 2016 mit gut sieben Milliarden Euro. Insgesamt waren die Investoren im Segment Private Equity erneut in Spendierlaune. Das geringe Zinsniveau am Markt könnte der Grund sein, dass viele Private-Equity-Fonds viel Geld in ihren Kassen haben. Dieses Geld will ausgegeben und vielversprechend angelegt werden, wobei die Menge der attraktiven Ziele wiederum begrenzt ist.
Im kommenden Jahr rechnen die Analysten mit einigen Megatransaktionen.
Dank der guten Konjunktur dürfte 2018 für Private Equity wieder ein Spitzenjahr werden. Gedämpft wird diese Erwartung allenfalls durch gewisse Risiken wie die Verhandlungen zum Brexit, wobei sich auch daraus neue Chancen für Private Equity ergeben dürften.
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